Hamburg, 23. November 2023. So unterschiedlich die eingereichten Ideen des diesjährigen IDEE-Förderpreises sind, eines haben sie gemeinsam: Alle entstanden aus dem Wunsch, die Gesellschaft voranzubringen und nachhaltige Veränderung zu bewirken. Und sie zeigen, wie das mit einer großen Portion an Engagement, Mut und Innovation möglich ist. Jetzt stehen die Gewinnerinnen fest:
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Den mit 50.000 Euro dotierten ersten Preis erhält: Nina Heine von der Shit2Power GmbH
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Den zweiten Preis und damit 10.000 Euro gewinnen: Anina Langhans, Helena Rapprich und Dr. Stefan Rapprich von der LipoCheck GmbH
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Auf dem mit 5.000 Euro dotierten dritten Preis liegt: Dr. Najoua Bolakhrif von der GLAPE GmbH
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Die Finalrunde erreichten zudem Angelique Thummerer und Katja Wagner von der TURNS GmbH sowie Verena Ziegler von BEAWEAR, eine eingetragene Marke der OpenDress GmbH
Seit 1997 vergibt J.J. Darboven den einzigen nationalen Preis für Unternehmensgründungen von Frauen. Die Auszeichnung fördert innovative, nachhaltige und erfolgreiche Geschäftsideen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit beweisen.
„Alle 162 Teilnehmerinnen des diesjährigen Wettbewerbs setzen ein deutliches Zeichen. Sie zeigen auf, dass sie mit Risikobereitschaft und Kreativität innovative Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit finden können“, sagt Albert Darboven, Initiator und Stifter des Preises.
IDEE KAFFEE, der Namensgeber des Förderpreises, ist selbst vor mehr als 100 Jahren aus einer bahnbrechenden Idee entstanden: der Darboven Dampfveredelung, die Reiz- und Bitterstoffe reduziert und das volle Koffein behält. In dieser Tradition – mit Innovation Mehrwert zu schaffen – sieht sich der mit insgesamt 65.000 Euro dotierte Preis. Schirmherrin des Preises ist Dr. Melanie Leonhard, Hamburger Senatorin für Wirtschaft und Innovation.
Eine hochkarätige Jury sichtete die 162 eingegangenen Bewerbungen und wählte vier von ihnen zur persönlichen Vorstellung im Finale aus. Ein fünfter Platz wurde durch das Publikumsvoting vergeben. Vorsitzender der Jury ist Prof. Dr. Rolf Eggert. Die weiteren Mitglieder sind Dr. Bernd C. Janssen, Norbert Leopoldseder, Wilfried Peters, Dr. Anita Plantikow, Manuela Rasthofer sowie die Gewinnerinnen des IDEE-Förderpreises 2021 Dr. Anne Lamp und Johanna Baare von der Firma traceless materials GmbH.
Die fünf innovativen Ideen im Überblick
Hier steckt die Idee schon im Unternehmensnamen: Co-Gründerin und Geschäftsführerin Nina Heine von der Shit2Power GmbH nutzt das Abfallprodukt Klärschlamm als nachhaltigen Energielieferanten. Mithilfe von Containeranlagen gewinnt das Unternehmen aus dem Schlamm erneuerbare Energie oder grünen Wasserstoff. Durch seinen thermo-chemischen Prozess macht Shit2Power somit das Abwasser zur Ressource und reduziert Strom- und Entsorgungskosten deutlich.
Die Schwestern Anina Langhans und Helena Rapprich sowie ihr Vater Dr. Stefan Rapprich bilden das Gründungsteam der LipoCheck GmbH. Mit einer KI-gestützten Gesundheitsplattform vereinfachen sie die frühzeitige Diagnose und individuelle Behandlung von Lipödem. Auf Basis jahrzehntelanger Erfahrung von Fachärzt*innen und einem einzigartigen Datenbestand entsteht eine anonymisierte Datenbank, um fundierte Erkenntnisse über die Krankheit zu gewinnen. Ziel ist es langfristig, die erste digitale Klink für Lipödem zu etablieren.
Die Wissenschaftlerin Dr. Najoua Bolakhrif gründete erst in diesem Jahr die GLAPE GmbH. Doch ihre Innovation überzeugt schon jetzt nachhaltig. Durch eine lasergestützte Glasbiegetechnik kann Flachglas in fast grenzenlose geometrische Formen ausgebildet werden, ohne optische Beeinträchtigungen auf der Oberfläche zu hinterlassen. Durch die schnelle, flexible und präzise Lösung ergeben sich neue Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Branchen wie Architektur, Automobil oder elektrische Haushaltsgeräte.
Das Gründerinnenteam Angelique Thummerer und Katja Wagner von der TURNS® GmbH stellen sich mit ihren hochwertigen Recycling-Garnen dem wachsenden Problem der Umweltbelastung durch die Textilbranche entgegen. Ihre Innovationskraft steckt in dem dafür entwickelten automatisierten Sortierungsprozess von Altkleidung, der es Textilunternehmen ermöglicht, aus dem zurückgewonnenen Garn neue Kleidung und Heimtextilien herzustellen.
Anstatt Standardgrößen in Massenproduktion, einen zirkulären Lösungsansatz für die Modeindustrie zu entwickeln – das hat sich Gründerin und Geschäftsführerin Verena Ziegler von BEAWEAR (eingetragene Marke der OpenDress Gmbh) zur Aufgabe gemacht. Mit Hilfe eines 3D-Bodyscans ermöglicht sie es ihren Kund*innen, einen „digitalen Zwilling“ von sich zu erstellen. In Partnerstores werden ihnen dann vom Algorithmus nur jene Kleidungsstücke angezeigt, die zu ihren Maßen passen – unabhängig von den nicht genormten Kleidungsgrößen.
Die Preisverleihung fand am 23. November im Besenbinderhof in Hamburg statt.